Mein Kästchen erzählt eine Geschichte – ein Kunstprojekt an der Schule am Martinsberg
Kinderstiftung
Die Kinderstiftung Ravensburg finanzierte dieses Projekt im Rahmen der "Tüftelei" (Integrationszentrum)
Das Projekt wurde in Anlehnung an die Munari Pädagogik durchgeführt. Ein zentraler Satz des italienischen Designers und Reformpädagogen Bruno Munari sagt frei übersetzt: "Sag mir nicht was ich tun soll. Zeig mir wie es geht."
Getreu diesem Grundsatz lernten die Schüler*innen, die alle an der Schule am Martinsberg Deutsch lernen, wie man ein Kästchen baut. Es wurde geschraubt, gebohrt, gehämmert, gemalt und geklebt, bis jedes Kind eine eigene farblich gestaltete Box vor sich hatte.
Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Was ist mit wichtig?
Die Box erzählt es dir:
Das waren die zentralen Fragen, die uns beschäftigten.
Die Kinder begannen Kästchen zu gestalten, indem sie Gegenstände aus ihrem Leben im Herkunftsland/ den Herkunftsländern aber auch aus ihrer Zeit als Kleinkind mit Dingen kombinierten, die sie sich für Ihre Zukunft wünschen.
Mit vielfältigen Materialien wurden die Kästchen nun wie ein Zimmer, eine kleine Wohnung eingerichtet.
Es entstanden kleine Wunderwelten, die anschließend als Sprech- und Schreibanlass dienten.
Geplant war dann eine Ausstellung mit Rahmenprogramm. Leider konnte diese durch die Einschränkungen in der Corona Pandemie nicht stattfinden. Einige Schüler*innen wechselten zum Ende des Schuljahres an andere Schulen und nahmen ihre Kästchen mit. Dennoch fanden wir einen Weg unser Projekt nun ein wenig vorzustellen
Kinderstiftung
Im Eingangsbereich der Schule am Martinsberg gibt ein Schaukasten einen kleinen Einblick in die Arbeit im Projekt:
"Ich möchte, dass in meinem Haus nur meine Familie ohne klopfen reingehen kann."
"Ich möchte einen Hund. Ich spiele mit dem Hund. Ich brauche ein Bett. Ich kann auf dem Bett schlafen…"
"Ich brauche ein Handy. Ich kann meine Mama anrufen."
"Ich brauche das Fenster, das Licht, die Tür, das Glas…"
Das sind nur einige der Aussagen zur Frage "Was ist mir wichtig?"
Auch selbstverständliche Dinge wurden genannt, denn nicht immer sind diese selbstverständlich vorhanden. Das haben einige Kinder der internationalen Klasse auf den unterschiedlichsten Wegen nach Deutschland selbst erlebt.
Wir freuen uns schon auf weitere Projekte.
Birgit Rodi und die Internationale Klasse (IK rot) der Schule am Martinsberg